Oberflächensanierung in drei Etappen

Das stark verbreitete Poa annua (einjähriges Rispengras) wird auf einem Trainingsplatz in Zürich in drei Etappen entfernt. Der Mittelstreifen war dieses Jahr an der Reihe. Mit dem Grossaufmarsch der Trüb für Grün AG wurden die 2500 m2 innerhalb einer Woche mit Rollrasen von A bis Z ausgewechselt.

Die bestehende Grasnarbe wurde mit der Korofräse entfernt und abgeführt. Anschliessend wird der Boden mit der Kreiselegge oberflächlich aufgelockert und planiert. Der ausgebrachte Bodenaktivator (Agrosil) und Startdünger (Grami Start) stellen die Nährstoffversorgung in die Startphase für den Rollrasen sicher. Die 1.20 m Rollenbreite bringt eine rasche Verarbeitung mit sich, was bei Temperaturen von über 20° sehr wichtig ist. Mit diesen Grossrollen entstehen wenig Übergänge und der Rasen ist rasch wieder bespielbar.

Nach dem Verlegen sorgt die automatische Bewässerung für die nötige Feuchtigkeit. In der Anfangsphase, vor allem in den Sommermonaten, ist das tägliche Wässern unerlässlich. Sobald sich neue Wurzeln am Rollrasen gebildet haben, werden die Beregnungsabstände vergrössert.

Neue Teammitglieder der Trüb für Grün AG

Im Jahr 2020 haben wir zwei neue Teammitglieder bekommen. Der neue kleine 30 PS starke Kubota Traktor L2311 ist im Frühling zu uns gestossen. Er unterstützt uns beim Sanden, Säen, Striegeln und Schleppen. Bei Sanierungen von Sickerschlitzen wird der neue Traktor für das Verfüllen der gefrästen Sickerschlitze mit Splitt eingesetzt. Mit seinen breiten Reifen und einem Leergewicht von 1300 kg ist er besonders bodenschonend, was bei jeder Art von Arbeit auf dem Sportplatz erwünscht ist.

Die Korofräse FTM ist die zweite, neue Anschaffung der Trüb für Grün AG im 2020. Sie gewährleistet einen optimalen Oberflächenabtrag für die Rasensanierungen. Mit zwei Meter Arbeitsbreite können wir in rund eineinhalb Tagen eine komplette Grasnarbe von einem Naturrasen-Fussballfeld abfräsen. Diese Korofräse wird auch gerne bei einer Oberflächensanierung mit viel Poa annua (einjähriges Risprengras) eingesetzt.

Der Universe Rotor ist mit 10 mm Messern bestückt und fräst 100% der Grasnarbe ab. Dieser Rotor ist auch bestens geeignet für Hybridrasen. In diesem Bereich werden 3 oder 5 mm Messer eingesetzt.

Der Rasenfilz

Die Anreicherung organischer Masse an der Bodenoberfläche von Rasenflächen nennt man Rasenfilz. Diese Akkumulation verändert die Eigenschaft der Rasenfläche massgeblich. Der Rasenfilz muss nicht zwangsläufig aus abgestorbenen Blättern bestehen, es können auch abgestorbene Wurzeln oder Ausläufer der Gräser sein.

Der Rasenfilz entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen neuer organischer Masse und deren Abbaurate. Trockenheit oder häufige und starke Bewässerung von Rasenflächen kann tendenziell zu einer höheren Rasenfilzbildung führen, ebenso das Mähen mit dem Roboter ohne Schnittgutaufnahme. Der schlechte Lufthaushalt, der durch Bodenverdichtung beim Fussballspiel zu Stande kommt, kann ein weiterer Grund sein. Die Bodenverdichtung und die Trockenheit schränken die Mikroorganismen in ihrer Tätigkeit ein und haben einen verminderten Abbau von organischer Masse zur Folge. Der Abbau funktioniert nur, wenn der Boden feucht ist und die im Boden lebenden Regenwürmer und Bakterien sich fortbewegen können.

Der Rasenfilz ist unerwünscht, weil:

  • grosser Wasserrückhalt (wie ein Schwamm)
  • Verlust der Strapazierfähigkeit (Scherfestigkeit)
  • geringe Tiefendurchwurzelung
  • vermindert die Widerstandsfähigkeit bei Trockenheit
  • schlechte Wirkung von Übersaaten (kein Bodenkontakt von Saatgut)
  • kein Nährstoffspeicher
  • erhöhte Krankheitsanfälligkeit

Der Rasenfilz kann Wasser speichern wie ein Schwamm. Ein Millimeter Filz speichert einen Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Ist eine 10 mm starke Filzschicht vorhanden, kann bei 10 mm (10 l/m2) Niederschlag gar kein Wasser mehr in den Boden dringen. Alles wird im Filz aufgehalten. Dies hat eine schlechte Wurzelbildung zur Folge und macht den Rasen bei Trockenperioden kaum mehr widerstandsfähig.

Die Gegenmassnahmen sind das Striegeln und das Vertikutieren. Sogar das Aerifizieren mit Hohlspoons hilft den Filz abzubauen, da dieser durchstochen und dadurch wieder besser abgebaut werden kann. Am besten wird Sand in die Aerifizierlöcher eingeschleppt. Dies hält die Durchlässigkeit und den Lufthaushalt aufrecht, die Mikroorganismen können ihre Arbeit erledigen.

Die Häufigkeit der Filzbekämpfung richtet sich nach der Geschwindigkeit vom Filzaufbau. Dies kann zum Beispiel mit einmal vertikutieren pro Jahr genügen. Auf Sportplätzen reden wir oft von 2 – 4 mal striegeln pro Jahr.

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