Engerlinge des Junikäfers im Rasen

Die Engerlinge des Junikäfers lieben das trockene Wetter. Gerade im Sommer 2018 hat der Käfer sich stark ausgebreitet. Er frisst die Wurzeln der Gräser ab, es entstehen braune Flecken im Rasen. Die Krähen, der Igel, der Dachs und sogar das Wildschwein graben nach den Engerlingen, welche eine beliebte Nahrungsquelle der Wildtiere darstellen. Gerade dies verursacht weitere, zum Teil enorme, Schäden auf den Sportplätzen.

Die Bekämpfung ist nur biologisch möglich und zwar mit dem Pilz Metarhizium, welcher auf einem sterilisierten Gerstenkorn sitzt. Bringt man diesen Pilz aus, muss anschliessend auf genügend Feuchtigkeit im Boden geachtet werden, so dass er sich ausbreiten kann und nicht vertrocknet. Möglicher Behandlungszeitraum ist März bis Juli und September bis Anfangs Oktober. Der Junikäfer entwickelt sich über zwei Jahre vom Ei zum Käfer und ist nur im Larvenstadium bekämpfbar.

Hier das Datenblatt Junikäfer zum Download:

Datenblatt Engerlinge des Junikäfers

 

 

Breitblättrige Unkräuter bekämpfen

Durch die breitblättrigen Unkräuter wie z.B. Klee, Blacken, Breitwegerich usw. werden die Rasengräser verdrängt. Nebst dem optisch unschönen Bild beeinträchtigt es die Scherfestigkeit und Belastbarkeit der Rasenfläche.

Breitblättrige Unkräuter brauchen in der Regel viel Licht, um auflaufen und sich ausbreiten zu können. Deshalb sind auf die gleichmässigen Jahresdüngegaben zu achten. Weitere Ursachen für das Aufkommen der Unkräuter können verunkrautete Nebenflächen, Austrocknung der Rasengräser oder entstandene Lücken des Trainings-Spielbetriebs sein.

Die Wirkung der chemischen Unkrautbekämpfung ist von April bis Juni und August bis September ideal. Die Anwendung erfolgt bei wüchsiger Witterung bei Temperaturen von 15 – 25 °C auf trockenem Rasen. Nach der Behandlung sollte mindestens 6 Stunden kein Niederschlag erfolgen.

3 – 5 Tage vor und nach dem Behandeln sollte der Rasen nicht gemäht werden, damit genügend Blattmasse vorhanden ist, um den Wirkstoff aufzunehmen. Hilfreich ist es zudem, wenn der Rasen 14 Tage vor der Behandlung gedüngt wird. Nach dem Absterben der Unkräuter sollten die Lücken zur Förderung einer dichten Grasnarbe umgehend nachgesät werden.

Schwarzbeinigkeit

Schwarzbeinigkeit im Rasen, im englischen auch Take-all-Patch genannt, verheisst nichts Gutes (auf lateinisch Gaeumannomyces graminis).

Häufig ist die Schwarzbeinigkeit bei Neusaaten anzutreffen. Im Anfangsstadium fallen kleine Stellen auf, wo das Gras dunkelgrün ist und am Boden liegt. Später erscheinen helle Flecken (siehe Bild), die sich allmählich ins bronzefarbene verwandeln. Die Gräser lassen sich einfach herausziehen. Sie zeigen einen dunkelbraunen bis schwarzen Stängelgrund und dunkle Flecken. Die Wurzeln sehen wie abgebrannt aus. Oftmals werden diese entstehenden Lücken in der Grasnarbe von Ungräsern wie Poa annua besetzt.

Ursachen

  • häufige Beregnung mit Wasser mit einem PH Wert über 7
  • Trockenheit macht die Symptome schneller sichtbar
  • Nährstoffmangel oder unausgewogen (Bodenprobe nehmen)
  • hohe Luftfeuchtigkeit
  • sommerliche Temperaturen
  • Bodenverdichtung
  • falscher Sand in der Regeneration (zu hoher PH Wert)

Bekämpfung und Vorbeugung

  • aerifizieren
  • Bewässerungshäufigkeit überdenken
  • bei der Regeneration kalkarmen Rheinsand einsetzen
  • Nährstoffanalyse und Korrekturdüngung
  • Fungizide einsetzen (nach Absprache)

schwarzbeinigkeit

 

Blattflecken-Krankheit

Rasenkrankheit Blattflecken

Durch die Blattflecken-Krankheit im Rasen werden zuerst helle Flecken sichtbar, die ohne Behandlung braun werden und die Rasenfläche absterben lassen. Die Blattflecken erkennt man, wie auf dem Bild, jeweils durch einen braunen Rand mit hellerem Zentrum. Sie können jedoch auch als Mischinfektion auftreten.

Ursachen:

  • zu hohe Stickstoffgaben (schubartiges Wachstum)
  • Kaliummangel
  • Magnesiummangel
  • schattige Lage und Lichtmangel
  • feucht-kühle Witterung
  • Tau und hohe Luftfeuchtigkeit
  • Rasenfilz
  • Bodenverdichtung

Bekämpfung und Vorbeugung

  • Düngung ändern (höherer Langzeitstickstoff-Anteil)
  • Kalium düngen
  • Bewässerung aussetzen
  • Lichtsituation falls möglich verbessern
  • gegen Filz vertikutieren oder striegeln
  • aerifizieren
  • Tiefschnitt vermeiden
  • diverse Fungizide nach Absprache möglich

blattflecken

 

Hexenringe

Hexenringe Rasenkrankheiten

Die Hexenringe werden von verschiedenen Basidiomyceten gebildet. Die drei häufigsten Formen, die im Rasen zu sehen sind, vergleiche auch Bild:

  • ringförmige Hutpilze
  • dunkelgrüne Ringe im Rasen
  • ringförmige Kreise mit abgestorbenen Stellen und grünen Rändern

Diese Pilze leben von organischer Substanz im Boden und schädigen den Rasen nicht direkt. Abgestorbene Flächen werden meist durch Trockenheit im Bereich der Wurzelzone der Pilze verursacht.

Faktoren, welche Hexenringe fördern:

  • hoher organischer Anteil im Boden
  • Bodenverdichtung
  • Feuchtigkeit, zum Beispiel durch Rasenfilz
  • ältere Rasenanlagen

Bekämpfung und Vorbeugung:

  • Tiefenlockerung und aerifizieren
  • vertikutieren, striegeln (Filz entfernen)
  • Düngung mit Langzeitdünger
  • Behandlung mit Fungizid (nach Absprache)

hexenringe

Poa trivialis

Poa trivialis

Hellgrün und struppig, so fällt das Poa trivialis negativ auf. Das Gewöhnliche Rispengras wurzelt an den Knospen und bildet Ausläufer. Der Rasen wirkt extrem dicht, oft struppig, und kann praktisch von Hand entfernt werden, da es schlecht wurzelt. Das sind auch die beiden Hauptkriterien, weshalb diese Poa-Art so unbeliebt auf strapazierten Rasenflächen ist. Nach den heissen Sommermonaten wird die Schnitthöhe oftmals zu stark reduziert. Nach dem Schnitt sind diese Poa trivialis-Gräser besonders gut sichtbar und störend.

Bekämpfung ähnlich wie bei der Poa annua:

Lösungsansätze:

  • regelmässiges Striegeln und Herauskämmen der Poa annua und Poa trivialis, Nachsaat mit Regenerationsmischung wie zum Beispiel UFA Regeneration Trüb spezial, OH Topsaat Turbo kombiniert mit einem Heranführen der Poa annua an den Welkepunkt (Sportrasenmischung Rsm 3.1).

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Merkblatt Poa annua Bekämpfung

Pythium / Wurzelfäule im Rasen

Pythium Rasenpliz

Pythium ist eine Wurzel- und Blattfäule, eine typische Stresskrankheit im Rasen während den Sommermonaten.

pythium
pythium rasen

Ursachen

  • lange Feuchtigkeit im Rasen durch die Bewässerungsanlage, Regen oder Tau, siehe richtige Bewässerung im Sommer
  • Wärme und Hitze, mit hohen Nachttemperaturen
  • hohe Bodentemperatur (Sommer)
  • zu hohe Düngergaben, insbesondere zu viel Stickstoff und Kalimangel

Erkennen

Siehe Bilder: Anfänglich sieht es wie ein Trockenschaden aus, zum Teil leicht bläulich. Die Gräser bleiben meist liegen, gut erkennbar an den Spuren nach dem Mähen. Auffällig an einzelnen Stellen, deren Flächen schnell grösser werden, besser sichtbar, wenn Sie den Rasen aus einer weiteren Distanz betrachten.

Bekämpfung

  • Bewässerung sofort anpassen, Intervalle verlängern  Link
  • darauf achten, dass der Rasen trocken in die Nacht geht
  • evtl. Mähhöhe senken, damit Rasen schneller abtrocknet (Achtung = Verbrennungsgefahr!)
  • Im Herbst und Frühjahr striegeln (nicht im Hochsommer)
  • chemische Bekämpfung möglich

Aktuell im Moment sind Rotspitzigkeit, Dollarspot, Pythium und Sommerfusarium.

Alle Rasenkrankheiten bei Themen

Fusarium / Rasenpilz bereits wieder aktuell

Fusarium

rasenpilzDiese Krankheit tritt in der Praxis häufig in Form von Misch-Infektionen auf. Durch Maschinen, Spieler, Wind und Wasser ist eine schnelle Verbreitung möglich. Befallene Rasenflächen zeigen zunächst unregelmässige, hellgrüne Flecken, die sich dann hellbraun und später strohartig verfärben. Das schwach rötliche Myzel erscheint nur bei hoher Luftfeuchtigkeit am Rande der befallenen Stellen. An den Einzelpflanzen lassen sich Blattflecken feststellen. Zudem treten dunkelbraune Verfärbungen an den Wurzeln auf. Um dem Befall vorzubeugen empfehlen wir eine ausgewogene und gleichmässige Nährstoffversorgung durch eine gezielte Kaliumzufuhr während der Sommermonate. Die Krankheit kann auch mit einem präventiven und heilendem Rasenfungizid behandelt werden.

 

rasenpilz

Wichtig ist generell die richtige Bewässerung im Sommer. Sie können durch ständige Wassergaben die Pilzerkrankung fördern. Zur Erinnerung: Lange Zeitabstände, dafür viel Wasser. Mehr Infos.

 

fluessigduenger

Bei einer Unterversorgung mit Stickstoff tritt auch Rotspitzigkeit auf.

 

Rotspitz / Rotspitzigkeit

rotspitz

Im Moment wundern sich viele wieder über die roten Flecken im Rasen, insbesondere an den Randbereichen. Die Rotspitzigkeit ist eine sehr verbreitet auftretende Rasenkrankheit, die durch Pilzbefall (Laetisaria fuciformis, Corticium fuciforme) verursacht wird. Sie ist haupsächlich auf Sportrasenplätzen, aber auch auf dem Hausrasen feststellbar. Ein Befall mit der Rotspitzigkeit ist fast ganzjährig zu beobachten, bei Temperaturen zwischen 5 bis 28 Grad Celsius. Folgende Faktoren begünstigen die Rotspitzigkeit:

  • feucht-warme Witterung
  • zu geringe Stickstoff – Versorgung
  • schlecht geschliffene Mäher-Messer

Die befallenen Rasenblätter sind durch die deutlich rote Pilzmyzel gut zu erkennen. Als besonders anfällig gelten Poa pratensis, Lolium-Arten, Agrostis und Festuca rubra.

Bekämpfung der Rotspitzigkeit:

Anders als bei einem Sommerfusarium ist die Lösung hier einfach. Der Rasen ist nach Programm zu düngen. Es gilt, auf eine genügende Stickstoffversorgung zu achten, insbesondere bei Sportplätzen auch an den Randbereichen. Bei Trockenheit wird das Problem zudem entschärft.

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rotspitz
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